Heute war „kühleres“ Wetter (…also alles unter 30°C) angesagt – und so habe ich beschlossen, endlich mal wieder etwas draußen zu unternehmen. Um kurz nach 9 habe ich dann mein Rad aus dem Keller geholt, meine Sachen draufgepackt und bin losgeradelt. Ehrlich gesagt hatte ich bei der Abfahrt keinen Plan, wohin es gehen sollte… also einfach so drauf los!
Natürlich – wie kann es anders sein? – bin ich mal wieder entlang der Niers geradelt. Diesmal aber flussaufwärts, in Richtung Wickrathberg und Wanlo. Auf „meiner“ Bank an der Niers habe ich dann eine kleine Pause eingelegt.
Etwas stutzig machte mich dann der viele Modder rund um die Weiden am Ufer der Niers: Wie kann hier so viel Matsche sein, wenn es doch wochenlang nicht geregnet hat?
Und überhaupt: So viel Wasser im Flüsschen! Naja, ehrlich gesagt wusste ich des Rätsels Lösung schon – ein paar hundert Meter weite, versteckt im Gebüsch, plätschert munter…
…ein netter kleiner Springbrunnen! Gesponsort von Rheinbraun, ähm sorry: RWE power! Grundwasser, das rund um den riesigen Tagebau abgepumpt wird, sprudelt hier unschuldig (und gut versteckt!) wieder in die Niers – der ansonsten wohl schon lange die Puste – besser: das Wasser – ausgegangen wäre.
Dann wollte ich eigenlich schauen, wie nah ich an den Tagebau komme und bin Richtung Borschemich (…was es ja schon nicht mehr gibt!) geradelt. Die vielen Warn- und Verbotsschilder haben mich dann aber doch davon abgehalten, weiter in Richtung Grubenrand zu fahren. Also umgedreht und Richtung Keyenberg geradelt. An der Keyenberger Kirche kam ich auf die lustige Idee, mal den Radrouten-Wegweisern zu folgen. Wo ich wohl auskomme?
Unverhofft bin ich schließlich irgendwo im Gebüsch gelandet, der Radweg war ziemlich zugewuchert. Als das Gewucher sich lichtete, entdeckte ich zu meiner Rechten ein kleines Rinnsal und einen vollkommen ausgetrockneten Ententeich.
Da war sie ja wieder, die Niers! Hier war ich noch nie – schon bald landete ich in Kuckum. Da war es also – das Ende der Niers.. oder, wenn man will, ihr Anfang. In Kuckum (oder besser gesagt: in Unterwestrich) wird wird Wasser in den Weiher des Zourshofes eingeleitet – und daraus „entspringt“ dann die kleine Niers.
Auf einer Infotafel finde ich interessante Informationen: Jährlich werden etwa 4 Millionen Kubikmeter Wasser an verschiedenen Stellen in die Niers eingeleitet. Diese Menge entspricht dem Trinkwasserverbrauch von etwa 86 000 Personen pro Jahr in Deutschland.
Ein ziemlich beknackter Grund veranlasste mich an dieser Stelle meine Rückfahrt nach Wickrath anzutreten: Die kleinen Zahnräder meiner Kettenschaltung quietschten beim Fahren dermaßen, dass ich total entnervt war. Also auf kürzestem Wege zurück nach Hause.
Auf dem Heimweg bin ich dann noch an einem interessanten Punkt vorbei gekommen: Dem Wasserwerk in Wanlo. Aber darüber schreibe ich einen eigenen Beitrag!