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Gabi's weblog

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Ich muss euch unbe­dingt noch von mei­nem neu­en “Möbel­stück” berich­ten, das ich seit eini­gen Wochen in mei­ner Woh­nung habe!dh1Es ist ein giga­ge­müt­li­cher Hän­ge­ses­sel von “Tuca­no”, den ich bei San­dra und Vere­na ent­deckt und mir dann (…nach eini­ger Bedenk­zeit — wie könn­te es anders sein) auch bestellt habe!
Aber bis das Teil end­lich fix und fest mon­tiert war und ich dar­in gemüt­lich ent­span­nen konn­te, war es noch ganz schön spannend!

Es fing schon mit der Lie­fe­rung an. Her­mes soll­te das Paket brin­gen, aber ich war nicht zuhau­se. Im Brief­kas­ten fand ich eine Benach­rich­ti­gungs­kar­te: “Sie kön­nen Ihr Paket im Kiosk Köl­ner Stra­ße 28 abho­len.” Hä? Paket im Kiosk? Was für’n Kiosk? Sehr strange…
Ich also drei­mal die Köl­ner Stra­ße rauf und run­ter gefah­ren, bis ich den win­zi­gen Laden mit tür­ki­schem Namen ent­deckt hat­te. Auto geparkt, nix wie rein.

Der freund­li­che Laden­be­sit­zer hän­dig­te mir dann — nach Vor­la­ge des Benach­rich­ti­gungs­scheins — mein Paket aus… wel­ches etwa genau­so lang war wie ich, glück­li­cher­wei­se aber nicht genau­so schwer… Mit eini­ger Geduld gelang es mir sogar, das sper­ri­ge Paket in mei­nem japa­ni­schen Klein­wa­gen zu ver­stau­en und die paar Meter bis nach Hau­se zu fahren.

dh5 Zuhau­se ange­kom­men wur­de natür­lich schnell aus­ge­packt: Wun­der­bar! Alles kom­plett! Und wirk­lich schö­ne Far­ben und ein tol­ler, sta­bi­ler Stoff. Sehr beein­druckt hat mich vor allem aber der Haken, mit dem der Hän­ge­ses­sel an der Decke auf­ge­hängt wer­den soll­te: Das Ding war bestimmt 18 cm lang und rich­tig schwer… Wie ich den in die Beton­de­cke bekom­men soll­te, war mir rätselhaft…

Bis zur Lösung des Rät­sels ver­gin­gen sage und schrei­be drei­ein­halb Wochen, in denen der Hän­ge­ses­sel samt Zube­hör unten in mei­nem Klei­der­schrank lie­gen muss­te. Von wegen: Schau­keln und Relaxen…
Dann kam Frenc mit sei­ner ulti­ma­ti­ven Bosch­schlag­bohr­ma­schi­ne, einem beein­dru­cken­den Werk­zeug­kas­ten und einem unver­wüst­lich opti­mis­ti­schen Lächeln im Gesicht.
“Wo soll das Ding denn hin?” frag­te er, nach­dem wir mit lau­tem Getö­se die Alu-Lei­ter aus der Abstell­kam­mer manö­vriert hatten.

Mein Blick zur Decke, hin zu einem ima­gi­nä­ren Punkt, den ich für die rich­ti­ge Stel­le zum Boh­ren hielt. Frencs Zei­ge­fin­ger wan­dert über die Rauh­fa­ser: “Hier? Oder noch ein biss­chen mehr… nach hier?”
Die Bohr­ma­schi­ne heult auf. Ich ste­he unten und ver­su­che, den her­um­wir­beln­den Staub auf­zu­sau­gen. Vor­sich­tig geht der Boh­rer wei­ter in die Decke. Dann auf ein­mal: rost­brau­ner Staub.
Frenc setzt den Boh­rer ab und grum­melt. “Das war wohl die fal­sche Stel­le…” Ich bin zwar etwas ent­täuscht, aber heim­lich doch froh, dass wir nicht doch auf etwas schlim­me­res als einen Eisen­trä­ger gesto­ßen sind (…Strom, Was­ser, Abfluss­rohr… ja, ja — die sind nor­ma­ler­wei­se nicht an sol­chen Stellen).

Der zwei­te Ver­such schleß­lich gelingt. Der Boh­rer heult, es staubt ohne Ende, ich sau­ge kon­zen­triert und Frenc summt zufrie­den. Dübel rein (…auch ein Rie­sen­teil), Haken festgedreht.
“Da kann man einen Ele­fan­ten dran auf­hän­gen”, meint der kom­pe­ten­te Hand­wer­ker lächelnd.

dh2Ich traue dem Bra­ten noch nicht. Nach­dem wir alle zur Auf­hän­gung not­wen­di­gen Tei­le mon­tiert haben (Feder und Dreh­wir­bel mit­samt der Kara­bi­ner­ha­ken) kommt der fei­er­li­che Moment: Der Stoff­ses­sel wird auf­ge­hängt! Wow!
Wer macht den Pra­xis­test? Ich schi­cke Simi (4) vor. Er hüpft in den Ses­sel und quietscht begeis­tert. Han­na (6) hüpft hin­ter­her. Klei­nes Hand­ge­men­ge im Hän­ge­ses­sel: “Heee, geh von mei­nem Bein run­ter, das tut weh!” Der Haken hält.

Dann Kin­der raus und Mama Andrea rein.“Voll gemüt­lich!” — und der Haken hält immernoch.
Schließ­lich Andrea raus und Gabi rein.
Immer­noch gemüt­lich und: Test bestan­den! (…viel­leicht hat Frenc ja doch recht mit sei­ner Elefanten-Prognose…).

Zur Fei­er des Tages dann der abso­lu­te Här­te­test: Gabi, Simi und Han­na im Hän­ge­ses­sel — und es schau­kelt wie bei Wind­stär­ke 7 auf der Nord­see. Der Haken hält.
Ich bin zufrie­den und klet­te­re — in Erwar­tung vie­ler gemüt­li­cher snooz­le-Stun­den im Hän­ge­ses­sel — wie­der zurück auf fes­ten Boden.

100 Punk­te für Frenc, den Mann mit der Bohr­ma­schi­ne. Und ein dickes “Dan­ke­schön!”

dh3Damit ihr euch auch ein Bild machen könnt, wie mein tol­ler neu­er Ses­sel aus­sieht, habe ich eini­ge Fotos gemacht. Lei­der ist es etwas schwie­rig, mich selbst im Hän­ge­ses­sel sit­zend zu foto­gra­fie­ren — dan­kens­wer­ter­wei­se hat sich Lucy als Modell zur Ver­fü­gung gestellt. Sie hat auch gleich die wich­tigs­ten Din­ge mit­ge­bracht, die man für einen gemüt­li­chen Abend im Hän­ge­ses­sel braucht: Schö­ne Musik auf den Ohren, ein span­nen­des Buch zum Lesen und dicke Socken, damit es auch schön warm und kusche­lig ist!

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