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Gabi's weblog

Erft-Radweg

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Ein lan­ges Wochen­en­de, schö­nes Wet­ter ange­sagt — da fragt frau sich doch als ambi­tio­nier­te Rad­le­rin: “Und wohin soll’s heu­te gehen?”<br /​>
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Ich habe mir den Erft-Rad­weg aus­ge­guckt, der auf ca. 110 km von Net­ters­heim in der Eifel bis Neuss-Grim­ling­hau­sen am Rhein führt.<br /​>
Natür­lich woll­te ich nur ein Stück­chen des Weges fah­ren — und zwar zwi­schen Gre­ven­broich-Weve­ling­ho­ven und Bedburg-Kas­ter. Das soll­ten laut Anga­ben auf der Web­sei­te etwa 15 km sein.<br /​>
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Also nix wie los, das Rad auf’s Auto mon­tiert und in Rich­tung Gre­ven­broich gedüst.<br /​>
<!– s9ymdb:53 –><img width=“93” height=“95” style=“float: right; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/Radweg-Logo.jpg” alt=”” />Obwohl ich eine Rad­kar­te des Krei­ses Neuss hat­te (1:50 000) habe ich mich auf die Beschil­de­rung des Rad­wegs mit dem Logo ver­las­sen — was (wie sich spä­ter her­aus­stell­te) nicht immer eine gute Ent­schei­dung war. <br /​>
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<a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/grneErft.jpg’><!– s9ymdb:51 –><img width=“110” height=“83” style=“float: left; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/grneErft.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a>Im Gegen­satz zu ande­ren Rad­wan­der­we­gen ent­lang von Flüs­sen hat die­ser Abschnitt des Erf­t­rad­wegs einen ent­schei­den­den Vor­teil: Er geht wirk­lich fast immer am Ufer der Erft ent­lang (…wenn frau sich nicht ver­fährt…!). So erreich­te ich von Weve­ling­ho­ven aus sehr schnell die grü­ne Oase, die das Flüss­chen über Kilo­me­ter hin­weg säumt. <br /​>
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In Gre­ven­broich ging es durch die Stadt und durch das park­ähn­li­che Gelän­de der ehe­ma­li­gen Lan­des­gar­ten­schau. Dann wie­der hin­aus aus der Stadt, in Rich­tung Süden. Lei­der waren auf die­sem Abschnitt eini­ge Weg­wei­ser beschä­digt oder zer­stört, so dass ich die Rou­te auf dem Erft-Rad­weg ver­lor und über eine Art “Buckel­pis­te” durch den Gre­ven­broi­cher Stadt­wald gera­delt bin. <a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/ErftmitKraftwerk.jpg’><!– s9ymdb:46 –><img width=“110” height=“83” style=“float: right; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/ErftmitKraftwerk.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a>Gut durch­ge­schüt­telt kamen mein Rad, mei­ne Spru­del­fla­sche und ich dann nach eini­gen Kilo­me­tern in Gus­torf an, von wo aus sich schon der Blick auf die Tür­me des Kraft­werks Frim­mers­dorf eröffnete.<br /​>
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<a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/RheinbraunWaggon.jpg’><!– s9ymdb:52 –><img width=“110” height=“83” style=“float: left; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/RheinbraunWaggon.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a> Ent­lang des Kraft­werk­ge­län­des war der Weg nicht son­der­lich schön. Ein stän­di­ges Rau­schen, Sum­men und Zischen beglei­te­te mich — und hin und wie­der die schril­len Alarm­tö­ne aus dem Rie­sen­bau­werk. <a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/FrimmersdorfOrtsschild.jpg’><!– s9ymdb:49 –><img width=“110” height=“83” style=“float: right; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/FrimmersdorfOrtsschild.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a>Ich weiß nicht, wie vie­le Brü­cken und För­der­bän­der ich unter­quert habe, auf denen die Braun­koh­le aus den Tage­bau­en zum immer hung­ri­gen Kraft­werk geschafft wird. Ein wenig unheim­lich waren die­se Wege und Stra­ßen schon, die mich um Frim­mers­dorf her­um führten.<br /​>
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Auf­grund des Braun­koh­le­ta­ge­baus (Garz­wei­ler und For­tu­na-Gars­dorf) in direk­ter Nach­bar­schaft der Erft wur­de der Fluss begra­digt und kana­li­siert. Außer­dem wir ihm Was­ser hin­zu­ge­fügt, weil durch den Tage­bau der Grund­was­ser­spie­gel abge­senkt wird und die Erft so qusi “im San­de zu ver­lau­fen” droh­te. <a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/amWegrand.jpg’><!– s9ymdb:45 –><img width=“110” height=“83” style=“float: left; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/amWegrand.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a><br /​>
Der nächs­te Abschnitt mei­nes Weges — etwa fünf Kilo­me­ter — führ­te mich also ent­lang die­ses Kanals. Eine von Men­schen­hand erschaf­fe­ne “Natur“landschaft. Nicht son­der­lich attrak­tiv, bis auf die Unmen­gen von rosa­far­be­nen Busch­wind­rös­chen, die den Weg säumten.<br /​>
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Fast hät­te ich den Abzweig ver­passt, der mich vom Erft-Rad­weg hin zum Städ­chen Kas­ter füh­ren soll­te. <a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/FahrradgucktKraftwerk.jpg’><!– s9ymdb:48 –><img width=“83” height=“110” style=“float: right; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/FahrradgucktKraftwerk.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a> Aber mit einer gewag­ten Brem­sung und eben­sol­cher Kur­ven­fahrt (…wie gut, dass ich jetzt neue Brems­klöt­ze und Rei­fen mit viel Pro­fil drauf habe!) habe ich den klei­nen Wald­weg doch noch gefun­den. Zahl­rei­che Abzwei­gun­gen, kei­ne Hin­weis­schil­der — da fah­re ich mal rechts, mal links und hof­fe, irgend­wo wie­der in der mensch­li­chen Zivi­li­sa­ti­on anzu­kom­men. Unter­wegs boten sich Aus­bli­cke auf damp­fen­de Kraft­werks­gi­gan­ten, so dass mein Fiets und ich hin und wie­der eine klei­ne (Foto)Pause ein­ge­legt haben…<br /​>
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<a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/ErfttorinKaster.jpg’><!– s9ymdb:47 –><img width=“83” height=“110” style=“float: left; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/ErfttorinKaster.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a>Und dann — wie aus dem Nichts — tauch­te ein herr­li­ches altes Stadt­tor auf! Alt-Kas­ter, ein mit­tel­al­ter­li­ches Städt­chen, wie aus dem Bil­der­buch! Vor­sich­tig schob ich mein Rad über das Kopf­stein­pflas­ter durch das Tor — ich kam mir vor wie in einer ande­ren Welt! Hier schien die Zeit echt ste­hen geblie­ben zu sein!<a class=’serendipity_image_link’ href=‘http://www.blauelakritze.de/uploads/Giebel.jpg’><!– s9ymdb:50 –><img width=“110” height=“83” style=“float: right; bor­der: 0px; pad­ding-left: 5px; pad­ding-right: 5px;” src=“http://www.blauelakritze.de/uploads/Giebel.serendipityThumb.jpg” alt=”” /></a> Vie­le alte Häu­ser, gro­ße und klei­ne, eine Kir­che, eine alte Schu­le, Pum­pen und Brun­nen sowie ansehn­li­che Gehöf­te schmück­ten die Stadt. Und ein ver­lo­cken­der Duft aus dem Pfann­ku­chen­haus, der gut besuch­ten Gast­stät­te am Ort, drang in mei­ne Nase. Ich war und bin wirk­lich fas­zi­niert von die­sem Ort — erstaun­lich, was es hier so alles zu sehen und zu ent­de­cken gibt! <br /​>
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Nach einer klei­nen Pau­se habe ich mich dann wie­der auf den Rück­weg gemacht. Da mei­ne Bei­ne schon müde waren und ich auch nicht mehr sooooo viel Lust hat­te, neue Stre­cken aus­zu­pro­bie­ren (…es ist etwas hin­der­lich, wenn man ent­we­der Braun­koh­le­lö­cher oder hügel­li­ge Hal­den umra­deln muss!) bin ich auf der ande­ren Sei­te der Erft wie­der zurück zum Auto gefah­ren. Lei­der hat mein Tacho zwi­schen­zeit­lich sei­nen Geist (bes­ser gesagt: sei­ne Bat­te­rie!) auf­ge­ge­ben, so dass ich nicht genau weiß, wie vie­le Kilo­me­ter ich nun gera­delt bin. Ich schät­ze, dass es ins­ge­samt so 35 km waren — mit Umwe­gen und Abstechern.<br /​>
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Sicher ist die­ser Teil des Erf­t­rad­wegs nicht der attrak­tivs­te — vor­bei an Kraft­wer­ken, För­der­bän­dern, Hal­den und Braun­koh­le­ta­ge­bau­en. Aber auch die­se Ansich­ten prä­gen das “Gesicht” unse­res Lan­des — mit sei­ner Kul­tur, Natur und Industrie.

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