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Gabi's weblog

alter Kram! — 1.0

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logo_flm1Zuge­ge­ben — es ist schon eine gan­ze Wei­le her, dass ich mit einer Freun­din im Frei­licht­mu­se­um Neu­hau­sen (ob Eck) war. Genau gesagt schon gut und ger­ne acht Monate.
Aber ich möch­te hier ger­ne noch ein paar Gedan­ken und Ein­drü­cke auf­schrei­ben, die mich doch bewegt haben damals.
Außer­dem habe ich eini­ge schö­ne Fotos gemacht, die ich euch ja nicht vor­ent­hal­ten möch­te! :o)

So ein Frei­licht­mu­se­um ist eben so, wie ein Frei­licht­mu­se­um so ist: Jede Men­ge alte Häu­ser und Höfe mit jeder Men­ge alter Sachen drin. Und viel schö­ne Natur drum­her­um. So ist es auch in Neuhausen.
Hört sich viel­leicht lang­wei­lig an, isses aber gar nicht!
Zuge­ge­ben — ich schaue mir sehr gern sol­che alten Häu­ser an. Ich fin­de, sie haben immer viel zu erzäh­len. Ich tau­che dann mit ihren Geschich­ten in eine ande­re Welt ein — eine Welt ohne Strom und flie­ßen­des Was­ser, ohne Han­dy, Lap­top oder Play­Sta­ti­on. Eine “ein­fa­che” Welt viel­leicht — aber im Grun­de doch eher eine Welt vol­ler Mühen und Arbeit und Entbehrungen.

 

Die­se alten Häu­ser inspi­rie­ren mich dann, mir vor­zu­stel­len wie ich zurecht­kom­men wür­de, wäre ich plötz­lich in die­se ver­gan­ge­ne Wkammerelt zurück­ver­setzt.
Mei­ne geräu­mi­ge Sin­gle-Woh­nung wür­de ich ein­tau­schen gegen eine Schlaf­stel­le im zugi­gen Mehr­bett­zim­mer. Nix mit eige­nem Bade­zim­mer, kusche­li­gem Bett, prak­ti­scher Ein­bau­kü­che oder gar Privatsphäre!

fangdiemaus

 

Und neben mei­nen mensch­li­chen Mit­be­woh­nern gäbe es ganz bestimmt noch eini­ge ande­re (…und weni­ger erwünsch­te) Unter­mie­ter in mei­ner Kammer…

 
Schnell wird klar, wie selbst­ver­ständ­lich ich heut­zu­ta­ge die Annehm­lich­kei­ten des “moder­nen Lebens” sehe. Aber ist modern denn immer auch bes­ser? Nun gut: Sau­be­res Was­ser aus der Lei­tung, Strom aus der Steck­do­se und ein funk­tio­nie­ren­des WC in erreich­ba­rer Nähe — das sind kei­ne Errun­gen­schaf­ten, deren Sinn mann in Zwei­fel stel­len kann. Aber wie­viel Luxus braucht der Mensch? Und: Kann es nicht auch Luxus sein, mit Weni­ger auszukommen?

einkaufenIch fra­ge mich beim Anblick die­ser alten Sachen immer: “Was brau­che ich eigent­lich wirk­lich? Und was von all­dem, was ich da in mei­ner Woh­nung hor­te, ist wirk­lich not­wen­dig?”
Manch­mal wün­sche ich mir ein “ein­fa­ches” Leben — irgend­wo in der Natur, in einem klei­nen Häus­chen mit Gar­ten und alten Bäu­men drum­rum. Mit wenig Schnick­schnack und wenig Kram. Aber ziem­lich schnell wird mir auch klar: Das wür­de ich ohne ein Mini­mum an “tech­ni­schen Errun­gen­schaf­ten” gar nicht lan­ge aus­hal­ten. Ver­mu­te ich zumin­dest — denn aus­pro­biert habe ich es noch nie.

 

hierriechtsNach drei, vier Stun­den bin ich dann wie­der auf­ge­taucht aus mei­nen Nost­al­gie-Gedan­ken. Ange­kom­men beim Muse­ums-Aus­gang, der mich in null-kom­ma-nix wie­der in die Gegen­wart beför­dert hat. Zurück zu Han­dy, Digi­cam und kli­ma­ti­sier­tem PKW.
“Ein schö­ner Nach­mit­tag!”, da sind wir uns einig. Aber auch schön-nach­denk­lich, schön-inter­es­sant und schön-im-Grünen.

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