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Gabi's weblog

quer geflötet

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flu2Eigent­lich… also: Eigent­lich woll­te ich die­sen Bei­trag ja schon laaaan­ge geschrie­ben haben!
Eigent­lich soll­te er direkt nach mei­nem Bericht aus der “Muziek­cen­tra­le” kom­men… aber dann gab’s erst ein­mal eine ziem­lich lan­ge Sen­de­pau­se hier in mei­nem Blog…
Nun bin ich schon seit mehr als einem Jahr stol­ze und begeis­ter­te Besit­ze­rin einer neu­en Quer­flö­te. Mei­ne alte Flö­te, die ich vflu6or etwa 25 Jah­ren (…ich weiß es ehr­lich gesagt nicht mehr so ganz genau!) bekom­men habe, ist doch schon sehr in die Jah­re gekom­men. Natür­lich wur­de sie im Lau­fe ihres lan­gen Flö­ten­le­bens mehr­fach in der Werk­statt eines kun­di­gen Instru­men­ten­bau­ers über­holt und gewar­tet. Aber nach einem Vier­tel­jahr­hun­dert nagt eben auch der Zahn der Zeit an der fei­nen Mecha­nik der Querflöte.
Seit eini­ger Zeit spie­le ich wie­der regel­mä­ßig — nicht zuletzt, seit ich das Ensem­ble “flö­tis­si­mo!” für mich ent­deckt habe, in dem ich jetzt jede Woche flö­te. Eine neue Quer­flö­te zu kau­fen wäre mir ja noch vor drei, vier Jah­ren nie­mals in den Sinn gekom­men. Aber vor einem Jahr dann habe ich den Gedan­ken “Och, eine neue Flö­te wäre bestimmt auch rich­tig toll!” dann in die Tat umgesetzt.

Mei­ne alte Flö­te war ein Instru­ment von Pearl, einem japa­ni­schen Her­stel­ler. Damals — also als ich mich in der Hoch-Zeit mei­ner Flö­ten­küns­te befand — war das schon eine gute und nicht ganz “bil­li­ge” Wahl für ein Schü­ler­instu­ment. Und auch heu­te bie­tet Pearl sehr gute Flö­ten für jeden Geschmack (und für fast jeden Geld­beu­tel) an. So war ich eigent­lich sicher, dass auch mei­ne neue Flö­te eine von Pearl sein sollte.
Nun ja, da wur­de ich spä­tes­tens im “Euro­pean Flu­te Cent­re” von Adams eines bes­se­ren belehrt. Dass es vie­le Instru­men­te zum Aus­pro­bie­ren gab, habe ich euch ja schon erzählt. Damals war die Ent­schei­dung gar nicht so ein­fach — aber heu­te weiß ich, dass es abso­lut rich­tig war und ich mich für die idea­le Quer­flö­te ent­schie­den habe.

Sonare_logo“Sona­ré” — die­sen Namen kann­te ich ehr­lich gesagt bis zu die­sem Zeit­punkt gar nicht. Im Inter­net habe ich mich dann erst­mal schlau gemacht: Sona­ré ist qua­si ein Able­ger der ame­ri­ka­ni­schen Edel­flö­ten­ma­nu­fak­tur Ver­ne Q. Powell — aller­dings mit für “serious inter­me­dia­te flu­tists” erschwing­li­chen Preisen.
flu4So kommt “mei­ne Neue” also zu einem voll­sil­ber­nen Kopf­stück aus der Powell-Signa­tu­re-Rei­he. Der “Rest” ist dann “made in USA” und von Sona­ré. Aber nun genug der Fachsimpelei.
Nach­dem ich also im bereits aus­führ­lich beschrie­be­nen Musik­ge­schäft etwas mehr als (m)ein Monats­ge­halt gelas­sen hat­te, durf­te ich die Quer­flö­te dann mein Eigen nennen.
Schnell ist mir klar gewor­den, dass die­ses Instru­ment wirk­lich sein Geld wert ist: die Töne spre­chen klar und kräf­tig an, die Mecha­nik “läuft” und ist feder­leicht im Spiel. Der kräf­ti­ge aber kei­nes­falls zu har­te Klang der Flö­te ist echt ein Traum!
Natür­lich liegt es auch an der Kon­di­ti­on und der guten Übung des Flö­tis­ten — aber selbst nach lan­ger, lan­ger Übungs­pau­se gelingt es mir, wirk­lich schö­ne und run­de Töne in (fast!) allen Ton­la­gen zu spielen.
flu1Im Gegen­satz zu mei­ner alten Pearl-Flö­te hat mei­ne neue Flö­te Ring­klap­pen. Das bedeu­tet, dass die Klap­pen, auf denen Fin­ger ruhen (ja klar, es gibt auch Klap­pen, auf denen kein Fin­ger ruht) mit einem Loch ver­se­hen sind. Drückt man die Klap­pe, so dich­tet der ent­spre­chen­de Fin­ger das Loch ab und der Ton erklingt. Ein­fach gesagt — aber in der Pra­xis gar nicht so leicht! 25 Jah­re hat­te ich mit geschlos­se­nen Klap­pen musi­ziert — und jetzt das! Oft pas­siert es näm­lich, dass die Fin­ger­kup­pe doch nicht opti­mal (=dicht!) auf der Klap­pe liegt — und dann gibt’s eher einen “Heu­ler” als einen ange­neh­men Ton, weil die Luft doch noch durch die kleins­ten Rit­zen entweicht.

Glück­li­cher­wei­se gibt es aber die­se win­zi­gen und über­aus nütz­li­chen Sili­kon­stop­fen, die die Ring­klap­pen ver­schlie­ßen! Die habe ich anfangs immer rein­ge­tan und nach und nach her­aus­ge­holt, so dass erst ein Fin­ger, dann zwei, dann drei die offe­nen Klap­pen ordent­lich abde­cken. Mitt­ler­wei­le gelingt mir das ganz gut — nur beim lin­ken Ring­fin­ger gibt’s oft noch Ärger… naja, war­um habe ich auch so kur­ze Finger?
h_fussMei­ne Flö­te hat kei­nen h‑Fuß. Vie­le Flö­ten­mo­del­le haben dies jedoch zur Aus­wahl. H‑Fuß bedeu­tet, dass das Flö­ten­rohr etwas län­ger ist, mehr Klap­pen hat und man anstatt “nur” bis zum c1 dann noch tie­fer zum h1 kommt. Auf der Gra­fik seht ihr, wie solch ein ver­län­ger­tes End­stück der Flö­te aussieht.

VQP

Falls ihr Lust habt, euch mal auf der wun­der­schö­nen Web­sei­te von Powell-Sona­ré umzuschauen:
Der Link ver­birgt sich hin­ter der Gra­fik. Es erklingt übri­gens auch tol­le Flötenmusik!

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